120 Gäste kamen zur Eröffnung des Polymer-Labors

Gruppenfoto Einweihung Polymerlabor (Bild: Bernd Vorländer/TH Köln)

Neubau für den Campus Gummersbach der TH Köln erweitert das Angebot für Lehre, Forschung und Transfer

24.3.2017 - Unter den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften hat die TH Köln in Deutschland eine Sonderstellung, nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihr breites Angebot im Bereich Chemie: Die TH Köln an ihren drei Standorten Köln, Leverkusen und Gummersbach über die komplette Prozesskette der Polymertechnologie, am Oberbergischen Campus liegt der Schwerpunkt in der Polymer- bzw. Kunststoffverarbeitung. Diese Spezialisierung passt bestens zum Kunststoffcluster im Oberbergischen Kreis, unter den 240 Unternehmen sind hier viele Firmen von Weltruf.

Mit dem neuen Polymer-Labor erweitert die Hochschule ihr Kooperationsangebot an die Unternehmen, aber auch die Kapaziäten in der Lehre. In der Rospestraße 1a verfügt das Labor jetzt auf zwei Etagen über eine Fläche von 600 Quadratmetern. In der Halle stehen nicht nur eine große Spritzgussmaschine, wie sie auch in der Industrie verwendet wird, sondern auch noch eine Reihe von Maschinen zur Verarbeitung von Kunststoff. Im Nachbargebäude sind außerdem Seminar- und Besprechungsräume sowie Büros untergebracht. Errichtet wurde das Gebäude von der Stoltenberg-Lerche-Stiftung, die für rund zwei Mio. Euro für den markanten Bau aufbrachte und ihn der Hochschule langfristig vermietet hat.

Angeregte Gespräche nach den Vorträgen
Angeregte Gespräche nach den Vorträgen

Die Eröffnungsfeier Mitte März 2017 fand große Resonanz, rund 120 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Hochschule füllten die Maschinenhalle. In seiner Begrüßung schlug Dekan Professor Dr. Christian Averkamp den Bogen von der Errichtung der Stiftungsprofessur Kunststoff im Jahre 2010 bis zur Einweihung des modernen und großzügigen Polymer-Labors für Lehre, Forschung und Transfer. „Heute schieben wir den letzten Baustein ein.“, so formulierte er. Von Anfang an waren Oberbergische Unternehmen mit im Boot, sie hatten den Bedarf für Kunststofftechnologie formuliert und auch, zusammen mit den Sparkassen, die Finanzierung über 230.000 Euro für die Stiftungsprofessur aufgebracht. 2010 wurde Prof. Dr. Simone Lake auf diese Position berufen, die heute Leiterin des neuen Labors ist.

Jetzt beteiligten sich die Unternehmen auch an der Ausstattung des Labors mit Schenkungen oder großzügigen Rabatten.

Auch der Gummersbacher Bürgermeister Frank Helmenstein lobte die regionalen Unternehmen für ihr Engagement zugunsten der Hochschule, aber auch sonst bekennen sich die Firmen zu ihrer sozialen Verantwortung, führte er aus. Die Errichtung der Hochschule auf dem Steinmüllergelände sei für ihn der „Urknall“ gewesen, in der Folge seien in kurzer Zeit eine Vielzahl von Gebäuden entstanden, die die Industriebrache in der Handball- und Hochschulstadt mit neuem Leben füllen.

Prof. Dr. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer der TH Köln, dankte allen Beteiligten für ihr großes Engagement beim Aufbau des neuen Labors. „Hier wird schon seit längerem beispielhaft gelebt“, so Becker, was die gesamte TH Köln in Zukunft verstärkt umsetzen möchte: die Verschränkung von Lehre und Transfer und damit eine weitere Öffnung der Hochschule hin zu den Unternehmen.

Für den Bauherrn und Investor des Laborgebäudes sprach Rechtsanwalt Hans-Georg Hahn als Vorsitzender des Kuratoriums der Stoltenberg-Lerche-Stiftung. Er lobte die gute Nachbarschaft zwischen dem Steinmüller-Förderzentrum, dessen Geschäftsführer er ist, und der Hochschule und erläuterte die Kooperationen zwischen den beiden Institutionen.

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Prof. Lake stellt ihr Labor vor
TH Köln

Prof. Lake leitete mit ihrem Vortrag über zu den Vorführungen an drei Maschinen in der Halle. Sie beschrieb die Erfolgsgeschichte der Stiftungsprofessur, die inzwischen über Forschungsmittel eingeworben hat. Die Ingenieurin beschäftigt derzeit acht feste und temporäre Mitarbeiter. Pro Semester nutzen rund 180 Studierende das Labor für Praktika und Seminare. Mit dem neuen Labor und den angrenzenden Räumen wird auch die Hochschule mit ihren rund 2300 Ingenieurstudierenden spürbar entlastet.

März 2017

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