Fachkraft für frühkindliche und alltagsintegrierte Sprachbildung - Zertifikatslehrgang

Kinder im Dialog sprachlich begleiten und anregen. Erforschen Sie Ihre und die Sprache der Kinder, lernen Sie sich als Sprechgestalter*in kennen und entwickeln Sie eine schöpferische Sprech- und Zuhörkultur.
Babys kommen mit der Fähigkeit auf die Welt von Anfang an mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren. Sie sind auf feinfühlige sensible Interaktionspartner angewiesen, die ihre Signale verstehen und die empathisch auf ihre Signale reagieren.
Im pädagogischen Kontext sind wiederkehrende positive Interaktionserfahrungen sowie eine anregende Umgebung die wichtigste Grundlage dafür, dass Kinder sich in der Kindertagesstätte wohlfühlen, tragfähige Beziehungen aufbauen können und auf dieser Basis ihre sprachlichen Kompetenzen entfalten können. Sprache gilt als Tor zur Welt. Es gehört zu den pädagogischen Kernaufgaben, Kindern dieses Tor zu öffnen und ihnen eine sprachanregende Umgebung zu schaffen, in der sie ihre Fähigkeiten entfalten können. Im Fokus einer frühkindlichen und alltagsintegrierten Sprachbildung steht eine kindzentrierte Interaktionsgestaltung sowie eine Didaktik, die Kinder ernst nimmt und sich an den Ressourcen eines jeden Kindes orientiert. Sprachbildungskompetenzen, reflexive und sozial-emotionale Kernkompetenzen sind fester Bestandteil der Professionalisierungsansprüche an früh- und elementarpädagogische Fachkräfte. Alltagsintegrierte Sprachbildung und -beobachtung sowie das wahrnehmende Beobachten als Grundlage für die pädagogische Arbeit in Kindertagesstätten sind seit dem 1. August 2014 im KiBiz-Gesetz für NRW fest verankert.
Auf einen Blick
Kategorie | Beschreibung |
---|---|
Weiterbildung | Fachkraft für frühkindliche und alltagsintegrierte Sprachbildung |
Termin |
Lehrgang 101182 10.-12.10.2018 14.-16.11.2018 05.-07.12.2018 16.-18.01.2019 Lehrgang 101191 18.-20.03.2019 06.-08.05.2019 05.-07.06.2019 08.-10.07.2019 Zeit: 09:30 - 16:30 Uhr Bei Interesse am Lehrgang 101182 oder 101191 wenden Sie sich bitte an weiterbildung@th-koeln.de oder telefonisch an 0221 8275-5128. Lehrgang 101181 31.01.2018 bis 02.02.2018 07.03.2018 bis 09.03.2018 16.05.2018 bis 18.05.2018 11.07.2018 bis 13.07.2018 |
Dauer | 12 Seminartage |
Arbeitsaufwand | Ca. 96 Unterrichtseinheiten Präsenzzeit + ca. 25 Stunden Selbststudium. Im Selbststudium sind Zeiten u. a. für Modulaufgaben und Beobachtungsaufgaben vorgesehen. |
Zielgruppe |
• Staatl. anerkannte Erzieher*innen • Leitungen von Kindertagesstätten • Kindheitspädagog*innen (B.A.) • Sozialpädagog*innen (B.A.) • Sozialarbeiter*innen (B.A.) |
Abschluss | Hochschulzertifikat "Fachkraft für frühkindliche und alltagsintegrierte Sprachbildung" |
Ort | Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung, Gustav-Heinemann-Ufer 54, 50968 Köln |
Teilnehmerzahl | max. 20 |
Wissenschaftliche Leitung | Dr. Marjan Alemzadeh (Dipl.-Pädagogin) |
DozentIn |
Katrin Betz (Dipl.-Pädagogin) Johannes Beck-Neckermann (Musik- und Bewegungspädagoge / Musiktherapeut) Carolin Eckrodt (M. Sc. Psychologin) Anne Huber-Kebbe Diana Rosenfelder (Dipl.-Pädagogin) Dozent*innenprofile |
Kosten | Auf Anfrage Finanzierungsmöglichkeiten |
Interessent*innenliste | Gerne informieren wir Sie über neue Termine. Hier können Sie sich in die Interessent*innenliste für die Weiterbildung "Fachkraft Sprachbildung" eintragen. |
Bildungsurlaub | Für diese Weiterbildung können Sie Bildungsurlaub u.a. in NRW, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Saarland in Anspruch nehmen. |
Lernziele
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
kennen die grundlegenden Prinzipien einer alltagsintegrierten und systematischen sprachlichen Bildung
erwerben Wissen über Voraussetzungen für den Spracherwerb, über Sprachentwicklung und über die Sprachbereiche
reflektieren über die Sprachentwicklung mehrsprachiger Kinder sowie über interkulturelle Heterogenität
lernen das Beobachtungsverfahren BaSiK kennen und anzuwenden
verfügen über Kenntnisse der grundlegenden Bedeutung von Interaktion und Beziehung für die kindliche Entwicklung
gestalten individuelle Sprachbildungssituationen
verstehen sich selbst als Sprachforscherin und Sprechgestalterin
begreifen sich als Interaktionspartnerin mit Kindern
integrieren in ihre Interaktion mit Kindern die Vielfalt von nonverbalen, präverbalen und verbalen Ausdruck und verstehen die Bedeutung von kongruentem Ausdrucksverhalten
denken inklusiv und handeln partizipativ
entwickeln eine schöpferische Sprech- und Zuhörkultur
werden sich der Bedeutung von biografisch und kulturell geprägten Interaktionsmustern auf die eigene Handlungspraxis bewusst
lernen ihr eigenes Interaktionsverhalten in der Interaktion mit Kindern auf der Grundlage systematischer Beobachtung mit Hilfe des Beobachtungs- und Reflexionsbogens „GInA“ zu analysieren
verfügen über die Fähigkeit interaktionsbezogene Handlungskompetenzen weiter zu entwickeln und im pädagogischen Alltag zu realisieren
verstehen es sich als Modell und Ressource für Interaktionen zur Verfügung zu stellen und als Kommunikations- und Sprachvorbild zu fungieren
erkennen über das wahrnehmende Beobachten Alltagssituationen, die sie bewusst für Interaktionsgelegenheiten nutzen. Im Vordergrund solcher Bildungs- und Interaktionsgelegenheiten stehen Dialogorientierung, Prozessoffenheit und Partizipation
initiieren bewusst Gespräche, um die Themen der Kinder aufzugreifen und aufrechtzuerhalten
lernen Merkmale einer kindzentrierten Didaktik kennen und eignen sich pädagogische Handlungsweisen zur Unterstützung frühkindlicher Bildungsprozesse an
Lerninhalte und Aufbau
Modul 1 „Grundlagen der alltagsintegrierten Sprachbildung & Sprachbeobachtung“
(geleitet von Carolin Eckrodt)
kindliche Sprachentwicklung alltagsintegrierte Beobachtung anhand des Beobachtungsverfahrens BaSiK sowie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Vielfalt
Modul 2 „Interaktionsgelegenheiten erkennen und gestalten“
(geleitet von Anne Huber-Kebbe)
Merkmale der Gestaltung von Interakionen – auch aus Kindersicht Einführung des Beobachtungs- und Reflexionsbogens „GInA – Gestaltung von Interaktionsgelegenheiten im Alltag“ „Blickschulung“ mit Hilfe von offenen und kriteriengeleiteten Videosequenzanalysen
Modul 3 „Musikalische Aktivität als schöpferischer Zugang zum Sprechen“
(geleitet von Johannes Beck-Neckermann)
musikalische Dimension des Sprechens, musikalische und sprachliche Interaktion mit Kindern sowie alltagsnahes Explorieren und Gestalten von Klängen, Lauten, Worten
Modul 4 „Wahrnehmendes Beobachten als Grundlage einer kindzentrierten Didaktik in der frühen Kindheit“ (geleitet von Marjan Alemzadeh – Vertretung durch Diana Rosenfelder)
Wahrnehmendes Beobachten als pädagogische Grundhaltung, Gestaltung einer kindzentrierten Didaktik, Pädagogische Schlüsselsituationen erkennen, sensibel nutzen, und reflektieren
Studien- und Prüfungsleistung
Modulbegleitende Aufgaben
Lernorganisation
Ein erfahrenes Dozent*innenteam vermittelt Erkenntnisse aus Forschung und Praxis. Ein abwechslungsreiches Methodenrepertoire, das Einbringen eigener Fragestellungen und Praxisbeispiele sowie Übung anhand von vielen Aufgaben führen zu einem nachhaltigen Wissenstransfer. Es findet eine kontinuierliche Prozessbegleitung durch alle Module statt. Durch die modulbegleitenden Aufgaben kann das Gelernte direkt in die Praxis umgesetzt und in der Gruppe reflektiert werden.