Call for Papers: Scholarship of Teaching and Learning

Einladung zur Mitwirkung als Autor*in an einem Hrsg.-Band im Rahmen der Cologne Open Science-Schriftenreihe „Forschung und Innovation in der Hochschulbildung“ (FIHB)
Nerea Vöing / Sabine Reisas / Maik Arnold (Hrsg.)
Scholarship of Teaching and Learning. Eine forschungsgeleitete Fundierung und Weiterentwicklung hochschul(fach)didaktischen Handelns
1. Zielstellung
Call for Papers: Scholarship of Teaching and Learning
Scholarship of Teaching and Learning (SoTL), dessen Ursprünge sich im internationalen Forschungsdiskurs u.a. bis in die 1990er Jahre zurückverfolgen lassen (vgl. z.B. Boyer, 1990), eröffnet verschiedene Möglichkeiten, konkrete Situationen des Lernens und Lehrens zum Gegenstand von Forschung zu machen. Nach Ludwig Huber (2014, S. 21) kann dies insbesondere durch „Untersuchungen und systematische Reflexionen mit der Absicht [erfolgen], die Erkenntnisse und Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit bekannt und damit dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion zugänglich zu machen.“ In den letzten Jahren hat sich an Hochschulen und Universitäten im deutschsprachigen Raum eine große SoTL-Vielfalt herausgebildet. An der zunehmenden Verbreitung und Rezeption ist zu erkennen, dass SoTL vielfältige Potentiale für die (Weiter-)Entwicklung und engere Verzahnung fachspezifischer Lehre mit dem hochschuldidaktischen Gesamtanspruch aufweist. Darüber hinaus ermöglicht es auch eine stärkere Einbeziehung unterschiedlicher Akteur*innen in die Gestaltung von Prozessen, Strukturen und die Nutzung von Ressourcen in Studium, Lehre und Weiterbildung.
Der geplante Band setzt hier an und hat zum Ziel, auf Basis einer Bestandsaufnahme ausgewählter aktueller SoTL-Projekte an deutschsprachigen Hochschulen eine forschungsgeleitete Auseinandersetzung mit der Lehre zu führen. Dies inkludiert Konzepte, damit verbundene Gelingensfaktoren und Herausforderungen für die erfolgreiche Umsetzung sowie daraus entstandene Good Practices. In den Prozess der forschungsgeleiteten Auseinandersetzung involviert sind nicht nur Lehrende, Forschende und Hochschuldidaktiker*innen, sondern auch Studierende, entweder als Akteur*innen oder als ‚critical friends‘ und Mitforschende. Durch einen wissenschaftsgeleiteten Dialog im geplanten Band entlang der unten genannten Thesen sollen Impulse für die zukünftige Weiterentwicklung und Intensivierung von SoTL an Hochschulen abgeleitet werden.
2. Fragestellungen
Im Rahmen dieses Bandes soll eine große Bandbreite von Fachdisziplinen, fachspezifischer Wissensbestände, Methoden und didaktischer Fragestellungen erfasst und vorgestellt werden. Eine Verbreitung und Verortung von SoTL in den Hochschulen findet sowohl in der hochschuldidaktischen Grundausbildung − etwa in den Zertifikatsprogrammen in mehreren Bundesländern − bis hin zur standortbezogenen Studiengangentwicklung und Hochschulentwicklung im Kernelement Lehre statt. Auf dieser Grundlage laden wir Beitragende dazu ein, eine oder mehrere der folgenden Thesen sowie ihre SoTL-Projekte forschungsgeleitet zu diskutieren:
SoTL ...
- ist in hohem Maße relevant für die (Weiter-)Entwicklung und Qualitätssicherung der Lehre.
- fördert einen fach- und lehrbezogenen Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen allen Beteiligten.
- ist ein Motor für eine international vernetzte Entwicklung von Hochschullehre.
- schafft Möglichkeiten, sich disziplin-, hochschultyp- und statusgruppenübergreifend über gute Lehre zu verständigen.
- wird über die Schaffung von Netzwerken in Fachdisziplinen verankert.
- fördert die studentische Partizipation bei der Weiterentwicklung von Lehre.
- unterstützt die (Weiter-)Entwicklung akademischer Lehrkompetenzen sowie Lehr-/Lernstrategien und -haltungen aller beteiligten Akteur*innen durch eine forschungsgeleitete Auseinandersetzung mit lehrbezogenen Fragen und Problemstellungen im eigenen Fach.
- fördert die Auseinandersetzung mit forschungsmethodischen Standards und regt den kontinuierlichen Theorie-Praxis-Diskurs sowie -Transfer an.
Eingeladen sind zum einen Beitragende aus den „SoTL-Rundreisen“ 2020/21 und 2021/22 des deutschsprachigen SoTL-Netzwerks, zum anderen alle weiteren Autor*innen, die sich mit den vorgenannten Zielsetzungen und Thesen beschäftigen.
3. Der Arbeitsplan
In einem Abstract sollen u.a. folgende Aspekte dargestellt werden:
- Frage- bzw. Problemstellung inkl. forschungsmethodologischer Ausarbeitung;
- einer der drei folgenden thematischen Foki sollte dabei schwerpunktmäßig adressiert werden:
- (1) Beschreibung des Prozesses der Planung, Entwicklung und Durchführung von SoTL-Projekten inkl. Gelingensfaktoren sowie Hindernissen oder
- (2) Reflexionen aus dem Forschungsprozess oder
- (3) Reflexionen bezüglich der institutionellen Rahmenbedingungen und des Academic Development;
- Erläuterung der Rahmenbedingungen/des Kontextes;
- Reflexion des möglichen Scheiterns als Teil der Lernkultur der Hochschule;
- Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen für die (Weiter-)Entwicklung von SoTL.
Der Abstract ist als doc/docx abzugeben und soll enthalten: Titel des geplanten Beitrags, Name(n) und Vorname(n) aller Autor*innen, Affiliation/Hochschule, Adresse, Telefon, E-Mail. Darüber hinaus wird um Angabe von 3-5 Keywords gebeten.
Das Buchprojekt sieht folgenden Arbeits- und Zeitplan vor:
- Abgabetermin eines Abstracts (max. 3.500 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis 15.12.2021
- Abgabetermin des vollständigen Beitrags (35.000 bis max. 50.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis 15.05.2022
- Double-Blind-Review und Feedback der Herausgeber*innen bis 12.06.2022
- Überarbeitung der Beiträge durch die Autor*innen bis 26.06.2022
- Endredaktion und Satz bis 30.08.2022
- Voraussichtliches Erscheinungsdatum im September 2022
Kontakt zur Einsendung von Abstracts:
Sabine Reisas
- Abteilungsleitung Lernen und Lehren
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- reisas@ub.uni-kiel.de
Nerea Vöing, Sabine Reisas & Maik Arnold
Das Deutschsprachige SoTL-Netzwerk besteht aus Mitgliedern unterschiedlicher Hochschulen und Universitäten und zielt auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit zu diesem Thema, die Förderung einer nachhaltigen Verankerung an deutschen Hochschulen sowie auf die Etablierung der spezifischen Haltung als „Teacher-Researcher“ innerhalb der Hochschulbildung.
Mehr zur „Forschung und Innovation in der Hochschulbildung“ (FIHB)
Herausgeber*innenprofile
Prof. Dr. Maik Arnold, Dr. rer. soc. Dipl.-Kfm., Professor für Sozialmanagement / Sozialwirtschaft und Prorektor für Forschung, Innovation und Transfer an der Fachhochschule Dresden – University of Applied Sciences. Er promovierte im Fach Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und war Geschäftsführer des Zentrums für Forschung, Weiterbildung und Beratung an der ehs Dresden gGmbH. In Lehre, Forschung und Weiterbildung beschäftigt er sich u.a. mit folgenden Themen: Change-Management, Didaktik des Sozialmanagements, Digital Education Management, Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz, Scholarship of Teaching and Learning.
Sabine Reisas, Leiterin der Abteilung Lernen und Lehren der Universitätsbibliothek Kiel (UB) und tätig im Geschäftsbereich Qualitätsentwicklung, Referat Lehrentwicklung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zu ihren Hauptarbeitsbereichen an der CAU Kiel gehören die Serviceangebote und Beratungen zu den Themen Informationskompetenz, wissenschaftliches Arbeiten, und (hybride) Lernräume, sowie die Praxisorientierung mit dem Schwerpunkt Curriculumsentwicklung und Drittmittelanträge. Weitere Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen Forschendes Lernen mit gesellschaftlichen Akteuren und Scholarship of Teaching and Learning.
Dr. Nerea Vöing, Leiterin der Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik der Universität Paderborn und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik e.V. Sie promovierte im Fach Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn. Zu ihren Hauptarbeitsbereichen gehören die Angebote für professorale Hochschullehrende, Scholarship of Teaching and Learning sowie die Studiengangs- und Organisationsentwicklung.
Mai 2021