Entrepreneurship als Beruf

Ringvorlesung Entrepreneurship & Innovation (Bild: Lukas Gawlik)

Am 09.01.2018 hielt Prof. Dr. Christian Rennert einen Vortrag im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung Entrepreneurship & Innovation an der TH Köln.


Prof. Dr. Rennert begann seinen Vortrag mit der Diskussion eines aktuellen Zeitungsartikels, in dem sich der Wagniskapital-Investor Klaus Hommels mit dem Gründungsgeschehen in Deutschland befasste. Hommels betonte, dass junge Ingenieure im Vergleich zu Betriebswirten die besseren Unternehmensgründer seien.

Junge Ingenieure sind bessere Firmengründer als BWLer!“ (Klaus Hommels)

Diese Aussage diente als Ausgangspunkt für die Argumentation von Prof. Dr. Rennert, in der er zunächst nachzuzeichnen versuchte, weshalb Klaus Hommels dieser Meinung ist.

Von Adam Smith wird der extrinsisch motivierte Tausch als grundlegendes Prinzip des wirtschaftlichen Handelns und daraus resultierender Gesellschaftsbildung herausgestellt. Mit dieser Idee beginnt das moderne ökonomische Denken. Bei differenzierter Betrachtung lässt sich jedoch feststellen, dass es letztlich am eher intrinsisch motivierten Anliegen des Unternehmers liegt, erfolgreich am Markt zu agieren. Entrepreneure, denen ihr Geschäft in diesem Sinne wirklich ein Herzensanliegen ist, werden zwangsläufig bessere Unternehmensgründer sein, als solche, die emotional weniger mit ihrem Produkt verbunden sind. Erst wenn das der Fall ist, wird Entrepreneurship für den Einzelnen zu einer tatsächlichen Berufung, unabhängig davon, ob man Betriebswirt oder Ingenieur ist. Der außergewöhnliche Inhalt oder die außergewöhnliche Logik einer Geschäftsidee ist die notwendige, die betriebswirtschaftliche Form hingegen die hinreichende Bedingung für den dauerhaften Erfolg einer Unternehmensgründung. In solche Ideen investieren Wagniskapitalgeber. Und das ist nicht so schlecht.

Dies war die letzte Veranstaltung der interdisziplinären Ringvorlesung Entrepreneurship & Innovation für das Wintersemester 2017/18.

Januar 2018

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